Beschaffung

Um eine nachhaltige Außer-Haus-Gastronomie zu führen, müssen Sie die Beschaffung dahingehend anpassen. Hier könnten Schwierigkeiten auf Sie zukommen, da Rohstoffe mit bio, fairer, saisonaler oder regionaler Qualität teurer sind als die konventionelle Variante. Ein kosteneffizientes Einkaufen muss daher gut geplant sein. Aufgrund der vielschichtigen Marktanforderungen reicht es nicht mehr, wenn Sie sich nur am Preis orientieren.

Wenn Sie ein öffentlicher Träger der Gemeinschaftsverpflegung sind, haben Sie Kund*innen und die Öffentlichkeitdie eine nachhaltige Verpflegung und Dienstleistung fordern. Um Ihr Unternehmen nachhaltig auszurichten, müssen Sie mit Ihren Geschäftsführern zusammenarbeiten. Diese müssen die Vorgaben für das gesamte Unternehmen anpassen, um die ausgearbeiteten Strategien besser umsetzten zu können. Gleichzeitig müssen Sie die gesetzlichen Vorgaben im öffentlichen Raum beachten.  

Eine nachhaltige Ausrichtung bedeutet für Sie 

  • die Einhaltung planetarer Grenzen bei Lebens- und Betriebsmitteln
  • faire Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette
  • eine gesunde und nachhaltige Ernährung für Ihre Kund*innen 

Das Erfolgsrezept ist eine integrierte Beschaffungsstrategie in Ihrem Betrieb, die sich nicht auf den Preis beschränkt, sondern die Nachhaltigkeitsanforderungen berücksichtigt.  Die höheren Kosten können an folgenden Stellen im Kernprozess ausgeglichen werden:

  • Lebensmittelabfall reduzieren
  • Speisen mit unterschiedlichem Wareneinsatz
  • saisonales Angebot nutzen
  • vegetarisch/ vegan kochen
  • kleine Portionsgrößen bei tierischen Produkten
  • Ganztierverwertung

Produktspezifikationen

Regionalität

Sie können die regionale wirtschaftliche Struktur fördern, indem Sie regionale Produkte von kleinen bis mittleren Betrieben, landwirtschaftlichen Betrieben oder Verarbeitungsbetrieben verwenden. Diese vertreten am ehesten regionale Produkte. Somit verkürzen Sie die Lieferwege und es entsteht eine Einsparung bei den CO2-Emissionen. Wir empfehlen Ihnen zusätzlich Betriebe zu wählen, die auf artgerechte Tierhaltung setzten oder Bio-Betriebe sind.

Regionalität ist gegeben wenn:

  • die gesamte Wertschöpfungskette (also auch die Herstellung der Futtermittel für die Tiere) in der Region liegt
  • alle Prozesse und Produkte aus der Region stammen und es keine importierte Ware gibt

Der regionale Umkreis ist durch den Betrieb definiert. Gegebenenfalls können Sie sich bei Kollegen aus anderen AHG-Betrieben der Region oder bei Ernährungsräten erkundigen. 

Auf Webseiten wie „Regio-Portal“ oder „Green Canteen“ kann nach Lieferanten oder Erzeugern, die auf regionale Produkte setzen, gesucht werden. Wenn Sie aus der bayrischen Gegend stammen, können Sie auch über die Internetseiten Wirt sucht Bauer oder „Regio Verpflegung Vernetzungsmöglichkeiten finden. Alternativ besteht die Möglichkeit sich an Öko-Modellregionen zu orientieren, die sich zur Aufgabe gemacht haben die Verfügbarkeit bio-regionaler Lebensmittel zu fördern.

Saisonalität

Saisonalität ist gegeben, wenn Obst und Gemüse:

  • zu der richtigen Jahreszeit und mit aktuellen klimatischen Bedingungen, 
  • auf natürliche und ressourcenschonende Art und Weise wachsen durften.

Aufgrund der Wirtschaftlichkeit setzen viele Landwirt*innen auf Gewächshäuser, die beheizt und künstlich bewässert werden müssen. Durch die Industrialisierung der Landwirtschaft sind Gemüsesorten, wie Tomaten und Gurken das ganze Jahr vorhanden, obwohl diese nur zu einer bestimmten Jahreszeit wachsen können. Dies hat zur Folge, dass viel Wasser verbraucht wird und eine Menge Energie fürs Heizen benötigt wird. Das Ausweichen auf importierte Ware aus Südeuropa ist nicht die Lösung. Sie können die Nachhaltigkeit fördern, indem Sie Ihren Speiseplan an die aktuelle Saison anpassen und die verfügbaren regionalen und saisonalen Produkte verwenden. 

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